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Latein-AG

„Io Saturnalia! Somnium Iulii“ – ein Beitrag der Latein-AG zum Bundeswettbewerb Fremdsprachen 2006/07

Im November 2006 entschlossen wir uns, eine Gruppe von Lateinschüler der 7 bis 9. Klasse unter der Leitung von Frau Freyberg zur Teilnahme am Bundeswettbewerb Fremdsprachen in der Kategorie „Gruppenbeiträge“.
Wir hatten bis dahin zwar schon eine Lateinzeitung über den Vesuvausbruch erstellt und bei Tagen der Offenen Tür mitgewirkt, aber ein Theaterstück zu schreiben, einzustudieren und zu filmen – und das alles in der „toten“ Sprache Latein? – das erschien uns völlig unmöglich.
Und das Thema? Es sollte mit den alten Römern zu tun haben und mit unserer heutigen Zeit. So entschieden wir uns für die Meenzer Fassenacht und ihr römisches Gegenstück, die Saturnalienfeier. In Gruppen schrieben wir Neuntklässler mit Hilfe von Lexika, Unmengen von Latein-Infobüchern (und natürlich Frau Freyberg) das Stück, in dem der Mainzer Schüler Iulius während der Fassenachtsfeier in die römischen Saturnalienfeier transferiert wird und diese mit Hilfe der römischen Sklavin Afra kennen lernt. Beide beobachten eine Opferungszeremonie für den Gott Saturn und lassen sich bei einem Gelage von Afras Herren bedienen. Denn bei den Saturnalien werden die Rollen von Sklaven und Herren getauscht, und so wie wir heute bei der Fassenacht die Politiker verspotten dürfen, so durften während der Saturnalienfeier die Sklaven ihre Herren verspotten. Andererseits fanden wir aber auch Unterschiede zwischen diesen Festen heraus, z. B. den religiösen Charakter der Saturnalien.
Um die Geschichte zu verfilmen, warben wir weitere Schüler der 7. bis 9. Klasse als Schauspieler an und stellten gemeinsam Unmengen von Kulissen und Sandalen her, wickelten uns in Togen und verkleideten die Wände mit „originalen“ pompeianischen Wandmalereien.
Nach stressiger Arbeit, nervenaufreibenden, aber auch lustigen Proben – so dauerte die Verfilmung der Opferzeremonie gefühlte 100 Stunden, da ständig irgendwer in Lachen ausbrach – konnten wir unseren Beitrag auf die letzte Sekunde fertig stellen. Während dieser Zeit wurde die Schule durch die vielen Nachmittags- und Wochenendproben fast unser zweites Zuhause…
Da wir mit voller Punktzahl den Landeswettbewerb gewannen, verlieh uns die hessische Kultusministerin Frau Wolff in heimischen Gefilden (unserer Aula) am 11.6.2007 unseren 1. Preis.
Das Beste daran war: Wir hatten uns die Fahrkarten zum bundesweiten Sprachenfest in Regensburg vom 15. – 17.6. gesichert! Leider konnten nur 3 von uns 17 AG-Teilnehmern mitfahren, so dass wir, Friederike Henz, Joey Gutschalk und Fabian Reinhard mit unseren Requisiten, Frau Freyberg und unserem Maskottchen Berta die Reise antraten. Wir gewannen einen weiteren Preis, doch das wurde fast zur Nebensache, denn wir konnten in Regensburg viele andere sprachbegeisterte Schüler aus anderen Bundesländern und deren Beiträge kennen lernen. Und auch das Rahmenprogramm machte viel Spaß.
Der Ertrag unserer Preise ermöglichte uns 17 AG-Teilnehmern eine zweitägige Abschlussfahrt in die ehemals römische Siedlung Augusta Raurica, die ein großes Römerfest mit Gladiatorenkämpfen, Wagenrennen und noch viel mehr veranstaltete. Am zweiten Tag erkundeten wir dann Basel und kehrten am Abend erschöpft aber begeistert nach Lampertheim zurück.
Momentan sind wir mit der Planung eines neuen Wettbewerbsbeitrags beschäftigt und hoffen, damit wieder erfolgreich zu sein…

Beitrag von: Friederike Henz, Joey Gutschalk und Nicolas Plapp (Klasse 10a)


Bilder von der gemeinsamen Fahrt nach Basel und Augusta Raurica:


So ging es vom Lampertheimer Bahnhof aus los...

In Augusta Raurica erwartete uns ein großes Spektakel, aber auch ungeheure Menschenmassen bei strahlend blauem Himmel:

Neben Gladiatorenkämpfen konnten wir auch Wagenrennen und ein römisches Heereslager begutachten:
Mittags gönnten wir uns eine Essens- und Verschnaufpause und kehrten am Abend nach Basel zurück:


Ein Stadtrundgang am Abend und am Morgen:
Das Baseler Rathaus (mit Munatius Plancus, dem sogenannten “Gründer” Basels d.h. Augusta Rauricas, an unserer Seite):

Und unser “Essensplatz”:

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